Die Entwicklung des globalen Ressourcenverbrauchs zeigt ganz klar, dass die Fortführung des bisherigen schnellen Wachstums an seine ökologischen und sozialen Grenzen stößt. Demnach brauchen wir eine sinnvolle Umgestaltung und das Setzen von wirksamen Rahmenbedingungen für eine Energie-, Mobilitäts- und Ressourcenwende. Die Kreislaufwirtschaft spielt dabei eine Schlüsselrolle. Die Kreislaufwirtschaft müssen wir dabei umfassend denken, denn sie ist mehr als Recycling. Sie beginnt bei der Frage, welche und wieviel Produkte wir brauchen. Kreislaufwirtschaft heißt auch, die Produkte so zu gestalten, dass sie haltbar und reparierbar sind, damit sie lange genutzt werden können. Die Bevölkerung ist bereit für diesen Weg, das sehen wir an der unerwartet hohen Resonanz des Reparaturbonus mit dem den Konsument:innen ein starker Anreiz gegeben wird, schadhafte Produkte nicht gleich zu entsorgen, sondern sie reparieren zu lassen.

Angesichts all dieser Herausforderungen haben wir gemeinsam mit anderen Ministerien und vielen Akteuren aus Wirtschaft, Forschung, Verwaltung und Zivilgesellschaft eine österreichische Strategie zur Kreislaufwirtschaft erarbeitet und diese als Bundesregierung im Dezember 2022 beschlossen. Die Vision der nun vorliegenden Strategie ist eine Umgestaltung der österreichischen Wirtschaft in eine klimaneutrale, nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Dies wird, wie im Regierungsprogramm verankert „Österreich als führenden Industrie- und Technologiestandort für hochwertige, ressourcenschonende und CO2-arme Produktion“ positionieren. Die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft geht dabei Hand in Hand mit der Erreichung der nationalen Klimaschutzziele.

In der Strategie sind bereits Maßnahmenbündel zur Umsetzung in sieben Schwerpunktbereichen formuliert, nämlich Bauwirtschaft & Infrastruktur, Mobilität, Kunststoff & Verpackungen, Textilwirtschaft, Elektro-, Elektronikgeräte & IKT, Biomasse sowie Abfälle & Sekundärressourcen. Parallel zur Erstellung der Kreislaufwirtschaftsstrategie wurden vom BMK bereits erste Umsetzungsmaßnahmen gesetzt: die FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft forciert mit jährlichen Ausschreibungen Forschung und technologische Entwicklung, die Initiative „Circularity im Climate Lab“ bietet einen Innovationsraum für die Bündelung der Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zur Kreislaufwirtschaft, im Umweltbundesamt wird der Circular Economy Helpdesk eingerichtet, der Unternehmen für Informationen über Kreislaufwirtschaft und Chemikalien zur Verfügung steht und der Masterlehrgang Grüne Chemie stellt eine richtungsweisende Ausbildungsinitiative dar. Bereits 2022 wurde der Reparaturbonus eingeführt, eine eigene Förderungsinitiative für Investitionen in Abfüllanlagen, Leergutrücknahmeautomaten und Sortieranlagen geschaffen, sowie die Kreislaufführung biogener Reststoffe durch das Maßnahmenpaket des Bioökonomie-Aktionsplans forciert.

Mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie setzen wir einen Orientierungs- und Handlungsrahmen für eine Wende in eine ressourceneffiziente und klimaneutrale Kreislaufwirtschaft. Sie ist zudem eine Einladung zur Zusammenarbeit und zum weiteren Dialog. Nur gemeinsam werden wir Lösungen und Wege für einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen finden. Genau diesem Dialog diente auch das Fünfte Nationale Ressourcenforum. Das Forum machte die ökologische Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft zum Thema und fand heuer im Rahmen der internationalen Woche der Ressourcenwende statt. Diese sinnvolle Einbettung in eine internationale Initiative macht auch deutlich, dass wir die großen Herausforderungen nur mit einer international gemeinsamen Kraftanstrengung bewältigen werden können.

Ich danke dem Ressourcen Forum Austria für die diesjährige Durchführung dieser inspirierenden Tagung sowie den großartigen Einsatz die Ressourcenwende und Kreislaufwirtschaft in Österreich aktiv voranzutreiben!