Kreislaufwirtschaft & Ressourceneffizienz in Gemeinden und Regionen

Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft in Gemeinden und Regionen (Symbolbild); Bildnachweis/Illustration: RFA/Chiara Vercesi
Gemeinden

Orte der Ressourcenwende

Gemeinden und Regionen nehmen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung einer effizienten Kreislaufwirtschaft und der notwendigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft ein.

Für Klimaschutz und gegen die Übernutzung der natürlichen Ressourcen braucht es eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft. Bislang fand die Vorstellung einer effizienten Kreislaufwirtschaft in Gemeinden erst wenig Beachtung. Doch die Anstrengungen zur Förderung der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen müssen auch auf jener Ebene stattfinden, die Bürgerinnen und Bürgern sowie Betrieben am nächsten ist: in Regionen und ihren Gemeinden! Hier werden die großen Fragen diskutiert und dafür lebensnahe Lösungen für die Zukunft gefunden. Städte, Gemeinden und Regionen haben großes Potential, um zu einer ressourcenschonenderen Zukunft beizutragen und können eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung der Ressourcenwende einnehmen.

Rolle der Gemeinden

Gemeinden und Regionen nehmen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung einer effizienten Kreislaufwirtschaft und der notwendigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft ein. Sie sind zentrale Knotenpunkte des Ressourcen- und Energieverbrauchs und seiner Effekte wie bspw. Wertschöpfung und Beschäftigung, aber auch Abfallproduktion und Treibhausgasemissionen und haben bestehende Organisationsstrukturen und Infrastrukturen unter sich. Deshalb sind sie auch in der Lage mit ihren Einfluss- und Steuerungsmöglichkeiten eine zentrale Funktion bei der Entwicklung einer effizienten Kreislaufwirtschaft und der Optimierung von Stoffkreisläufen einzunehmen. Außerdem ist auf der Gemeindeebene die Distanz zu Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen am geringsten. Ohne kommunale Akteure als Partner sind viele ressourcenpolitische Maßnahmen nicht denkbar.

Sie können dabei sowohl als Koordinatorin, Vermittlerin, Initiatorin und Vorbild auftreten.

  • Koordinatorin: Die Gemeinden sind jene Gebietskörperschaft, mit der größten Nähe zu Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen und für deren Fragen zur Ressourcenwende erster direkter Ansprechpartner. Die Gemeinde kann so den Austausch zwischen engagierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen und anderen Institutionen anregen, deren Aktivitäten bündeln und organisieren.
  • Vermittlerin für Bewusstsein: Durch Hervorheben von lokalen Projekten und Ideen zur Kreislaufwirtschaft tragen die Gemeinden zur Bewusstseinsbildung in Gesellschaft und Wirtschaft bei.
  • Beschafferin: Durch Nachfrage von Produkten und Dienstleistungen, die den Prinzipien einer effizienten Kreislaufwirtschaft entsprechen (großes öffentliches Beschaffungsvolumen).
  • Initiatorin & Vorbild: Die Gemeinde kann in ihrem eigenen Wirkungsbereich selbst aktiv werden. In unterschiedlichen Handlungsfeldern können die Gemeinde, ihre Institutionen und Betriebe Maßnahmen setzen. Setzt die Gemeinde selbst Maßnahmen im eigenen Wirkungsbereich, so ist sie Vorbild für ihre Bürgerinnen und Bürger und kann so indirekt auf den Umgang mit Ressourcen im privaten Umfeld Einfluss nehmen. Setzt die Gemeinde selbst Maßnahmen im eigenen Wirkungsbereich, so ist sie Vorbild für ihre Bürgerinnen und Bürger und kann so indirekt auf den Umgang mit Ressourcen im privaten Umfeld Einfluss nehmen.

Bei der Suche nach Lösungen können die Gemeinden dabei von Bürgerinitiativen, regionalen  Betrieben, wissenschaftlichen Einrichtungen und Privatpersonen, Verbänden und Agenturen sowie den gemeindeeigenen Institutionen und Betrieben oder auch anderen Gebietskörperschaften unterstützt werden.

Handlungsfelder der Gemeinden

Folgende Handlungsfelder sind dabei besonders relevant für die Umsetzung von Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft in Kommunen und Regionen:

  • Ressourcen managen (von Gebrauchsgegenständen und Konsumgütern)
  • (Ab)-Wasser-Kreisläufe schließen
  • kreislauffähig öffentlich beschaffen
  • kreislauffähig Bauen & Böden effizient nutzen
  • Standort zirkulär entwickeln
  • Regionale Lebensgrundlagen sichern
  • Mobilitätssystem kreislauffähig gestalten
  • Kompetenzen aufbauen und Wissen kommunizieren
  • Energie & Wärmeversorgung zirkulär gestalten
  • Feste im Kreislauf feiern

In all diesen Bereichen können in Maßnahmen die Prinzipien: Weniger und anders (intelligent nutzen), länger nutzen und im Kreis führen umgesetzt werden. 

Ressourcen sind kein zusätzlicher, neuer, von außen aufgesetzter Themenkreis für die Gemeinde. Die Ressourcenwende ist als Teil der Lösung konkreter Probleme zu erkennen und festzulegen.  Ohne die Verankerung von Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft in der Region können die globalen Umweltprobleme nicht gelöst werden. Wir brauchen aber die Ressourcenwende – für die Zukunft unserer Wirtschaft und Gesellschaft, für die Zukunft unserer Erde! 

Vorteile kommunaler & regionaler Kreislaufwirtschaft

Gemeinden bietet eine aktive Rolle für die Ressourcenwende neben dem Umwelt- und Klimaschutz zusätzlich die Vorteile eines überregional ausstrahlenden positiven Images, mehr Lebensqualität sowie verstärkte regionale Wertschöpfung samt positiver Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt. 

  • Aktiver Umwelt- und Klimaschutz: Sie können ihren Ressourcenverbrauch, den Ressourcenverbrauch ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen reduzieren und so konkret die Knappheit von Ressourcen minimieren und aktiv zum globalen Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Sie helfen dadurch bei der Lösung eines globalen Problems.
  • Wertschöpfung und Arbeitsplätze: Zunehmend tritt neben den Umweltschutz das Argument lokaler Wertschöpfung samt Arbeitsplätzen und Standortattraktivität. Die geringere Abhängigkeit von Importen und das stärkere Setzen auf regionale Rohstoffe stärkt die regionale Wertschöpfung. Dienstleistungen rund um Wiederverwenden, Reparieren und Aufbereiten stützen den regionalen Arbeitsmarkt.
  • Vorreiterrolle bringt positives Image: Für engagierte Gemeinden bietet sich die Möglichkeit zur Vorreiterrolle. Dies kann Image und Wahrnehmung der Gemeinde über die eigene Region hinaus verbessern.
  • Lebensqualität und geschützte Umwelt: Durch Ansätze und Aktivitäten zur Unterstützung einer lokalen  Kreislaufwirtschaft reduzieren die Gemeinden und Regionen Abfälle und sonstige Umwelteinwirkungen, damit auch das Umweltgefährdungspotenzial und erhöhen so die Lebensqualität für ihre Bürgerinnen und Bürger.

Als strategische Weiterentwicklung der Gemeinden ist eine Ausrichtung hin zu einer Kreislaufwirtschaft deshalb wichtig.

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Ressourcen Fakten

2093

Gemeinden hat Österreich

18%

des BIP entspricht dem gesamten öffentlichen Vergabevolumens Quelle: Bröthaler 2017

10,7ha

Flächeninanspruchname pro Tag in Österreich Quelle: Umweltbundesamt 2020

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