Glossar

Hier finden Sie die wichtigsten Fachbegriffe zu Ressourcenwende, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft einfach erklärt.

A
  • Abfallmanagement
    Prozesse und Strategien zur Sammlung, Behandlung und Entsorgung von Abfallmaterialien.
  • Abgestufter Wiesenbau
    Nutzung von Wiesen mit unterschiedlichen Schnitthäufigkeiten und Bewirtschaftungsintensitäten, um Biodiversität und Ertragsstabilität zu fördern.
  • Agroforstsysteme
    Kombination von landwirtschaftlicher Nutzung und Forstwirtschaft auf derselben Fläche, um ökologische und ökonomische Vorteile zu maximieren.
  • Anbau quer zum Hang
    Pflanzmethode, bei der Pflanzenreihen quer zum Hangverlauf angelegt werden, um Bodenerosion zu minimieren.
  • Arbeitsspitzen
    Zeiträume mit besonders hohem Arbeitsaufkommen, oft auch saisonal bedingt, in der Landwirtschaft.
  • Außenklimastall
    Stallgebäude, das weitgehend den Außenklimabedingungen ausgesetzt ist, um natürliche Belüftung und Tierwohl zu fördern.
B
  • Bedarfsanalyse (Gebäude)
    Untersuchung der Bedürfnisse und Anforderungen an ein Gebäude, um dessen Planung und Nutzung zu optimieren.
  • Begrünungen
    Bepflanzung von Flächen zur Verbesserung des Mikroklimas und der ökologischen Vielfalt (z.B. Dachbegrünung).
  • Betriebszweigauswertung
    Analyse und Bewertung einzelner Betriebszweige innerhalb eines Unternehmens zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit.
  • Biodiesel
    Alternativer Kraftstoff, der aus pflanzlichen Ölen oder tierischen Fetten hergestellt wird und als umweltfreundlicherer Ersatz für fossilen Diesel dient.
  • Biodiversität
    Die Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten sowie deren genetische Variabilität innerhalb eines bestimmten Lebensraums oder Ökosystems.
  • Biodiversitätsflächen
    Flächen, die gezielt zur Förderung der Artenvielfalt angelegt und gepflegt werden.
  • Biomasse-Reststoffe
    Organische Abfälle, die zur Energiegewinnung oder als Dünger genutzt werden können.
  • Bioökonomie
    Bioökonomie steht für ein Wirtschaftskonzept, das fossile Ressourcen in möglichst allen Bereichen und Anwendungen durch nachwachsende Rohstoffe ersetzen soll. Sie umfasst alle industriellen und wirtschaftlichen Sektoren, die biologische Ressourcen produzieren, nutzen, ver- und bearbeiten.
  • Bodenerosion
    Der Abtrag von Boden durch Wasser, Wind oder menschliche Aktivitäten, der die Bodenfruchtbarkeit und landwirtschaftliche Produktivität mindert.
  • Bodengüte
    Die Bodengüte bezeichnet die Fruchtbarkeit und Eignung eines Bodens für landwirtschaftliche Nutzung.
  • Brauchwasser
    Wasser, das nicht trinkbar ist, aber für landwirtschaftliche oder industrielle Zwecke genutzt werden kann.
D
  • Dauerhafte Bestockung
    Langfristige Bepflanzung von Flächen, oft mit Bäumen oder Sträuchern, zur Stabilisierung und Verbesserung des Bodens.
  • Direktsaat
    Aussaatverfahren, bei dem die Samen direkt in den unvorbereiteten Boden eingebracht werden, um Bodenstörungen zu minimieren.
E
  • Energiekonzept
    Plan zur effizienten Nutzung und Bereitstellung von Energie in einem Gebäude oder Betrieb.
  • Ernterückstände
    Pflanzenreste, die nach der Ernte auf dem Feld verbleiben und als Mulch oder Dünger dienen können.
  • Ertragskartierung
    Erstellung von Karten, die den Ertrag landwirtschaftlicher Nutzflächen aufzeigen, um gezielte Bewirtschaftungsentscheidungen zu treffen.
F
  • Feinerschließung
    Infrastrukturmaßnahmen, die die Erreichbarkeit und Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen verbessern, wie Forststraßen und Rückegassen.
  • Feldmethoden
    Methoden zur Erhebung von Daten und Proben im Feld, häufig in der Agrar- und Umweltforschung.
  • Flexibilität (Gebäude)
    Fähigkeit eines Gebäudes, sich an veränderte Nutzungsbedingungen oder Anforderungen anzupassen (z.B. auch über mehrere Generationen).
  • FoodCoop
    Zusammenschluss von Personen und Haushalten, die selbstorganisiert biologische Produkte direkt von lokalen Bauernhöfen, Gärtnereien, Imkereien etc. beziehen.
  • Frequenzsteuerung
    Technik zur Regelung der Betriebsfrequenz von Maschinen und Anlagen, um deren Energieverbrauch zu optimieren.
G
  • Gehölzgruppen
    Gruppen von Bäumen oder Sträuchern, die als Landschaftselemente oder zur ökologischen Aufwertung dienen.
  • Gülleinjektionsverfahren
    Methode, bei der Gülle direkt in den Boden injiziert wird, um Nährstoffverluste und Geruchsbelästigung zu minimieren.
J
  • Jahresdüngermengen
    Die Gesamtmenge an Dünger, die über ein Jahr hinweg auf einer landwirtschaftlichen Fläche ausgebracht wird, basierend auf den Nährstoffbedürfnissen der Pflanzen.
K
  • Kalamitätenfall
    Ereignis oder Situation, die erhebliche Schäden in der Landwirtschaft oder Forstwirtschaft verursacht, wie Naturkatastrophen, Sturmschäden, Trockenheit oder Schädlingsbefall.
  • Kälteverbundsysteme
    Systeme, die mehrere Kälteanlagen miteinander verbinden, um die Effizienz der Kälteerzeugung zu steigern.
  • Kompostierung
    Biologischer Prozess, bei dem organische Abfälle unter kontrollierten Bedingungen zu Kompost zersetzt werden.
  • Kreislaufwirtschaft
    Circular Economy oder Kreislaufwirtschaft ist ein Wirtschaftssystem, dasauf die Beseitigung von Verschwendung und die kontinuierliche Nutzung von Ressourcen in Kreisläufen ausgerichtet ist. Dieser regenerative Ansatz steht im Gegensatz zur traditionellen linearen Wirtschaft, die ein Produktionsmodell von "Nehmen, Machen, Beseitigen" hat. In der Kreislaufwirtschaft werden Stoffe wiederverwendet, Produkte repariert, wiederaufbereitet und Stoffe recycelt, um ein geschlossenes System zu schaffen, das den Einsatz von Ressourcen und die Entstehung von Abfällen, Umweltverschmutzung und Kohlenstoffemissionen minimiert.
  • Kreislaufwirtschaft
    Wirtschaftssystem, das auf der Wiederverwendung, Reparatur, Aufbereitung und Recycling von Materialien basiert, um Abfall zu minimieren.
L
  • Leguminosen
    Auch „Hülsenfrüchtler“ genannt, sind eine Pflanzenfamilie, die durch Symbiose mit Bodenbakterien Stickstoff binden und dadurch den Boden fruchtbarer machen (z.B. Ackerbohnen, Futtererbsen, Klee und Wicken).
M
  • Mehrschichtigkeit
    Konzept, bei dem verschiedene Pflanzen- oder Strukturschichten (z.B. Bäume, Sträucher, Bodendecker) auf einer Fläche kombiniert werden, um ökologische und ökonomische Vorteile zu nutzen.
  • Mulchen
    Abdecken des Bodens mit organischem Material wie Blätter, Pflanzenreste, Stroh oder Zwischenfrüchte, um Feuchtigkeit zu halten, Unkraut zu unterdrücken, Bodenerosion zu verhindern und die Bodenqualität zu verbessern.
  • Mulchsaat
    Pflugloses Aussaatverfahren, bei dem Pflanzenreste oder Stroh vor und nach der Neuaussaat die Bodenoberfläche bedecken, um sie vor Erosion und Verschlämmung zu schützen. Eine Mulchsaat ohne Bodenbearbeitung nennt man auch Direktsaat.
N
  • Natürliche Ressourcen
    Natürliche Ressourcen sind Wasser, Boden, Luft, Biodiversität, Ökosystemdienstleistungen sowie im Besonderen die erneuerbaren und nicht-erneuerbaren Rohstoffe (Metalle, nicht-metallische Mineralstoffe, fossile Energieträger, Biomasse).
  • Nebenbaumarten
    Baumarten, die neben den Hauptbaumarten in einem Wald oder Forstwirtschaftssystem gepflanzt werden, um Diversität und Resilienz zu erhöhen.
  • Niederdruckreifen
    Reifen mit reduziertem Luftdruck, die den Bodendruck verringern und dadurch den Boden schonen.
  • Nose-to-tail
    „Nose-to-tail" bedeutet „Vom Kopf (Nase/Schnauze) bis Schwanz" und meint die Verarbeitung von möglichst allen Teilen eines geschlachteten Tiers.
Ö
  • Ökostrom
    Unter Ökostrom versteht man Strom, der zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammt.
P
  • Pflanzenöl
    Nutzung von pflanzlichen Ölen, wie Rapsöl, als Treibstoff für Motoren.
  • Pflanzenschutz-Warndienst
    Online-Plattform informiert Landwirt:innen frühzeitig über bevorstehende Schädlings- und Krankheitsrisiken, um gezielte Schutzmaßnahmen zu ermöglichen.
  • Precision Farming Tools
    Werkzeuge und Technologien, die eine präzise Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen ermöglichen, um Ertrag und Ressourceneffizienz zu optimieren.
Q
  • Qualitätssicherungssystem
    System zur Überwachung und Sicherstellung der Qualität von Produkten und Prozessen.
R
  • R-Strategien bzw. R-Grundsätze
    Die Kreislaufwirtschaft setzt auf 10 Grundsätze (Refuse, Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacture, Repurpose, Recycle und Recover), die den Verbrauch von natürlichen Ressourcen reduzieren und die Kreislaufführung von Materialien unterstützen.
  • Rationskontrolle
    Überwachung und Anpassung der Futterrationen für Nutztiere, um deren Nährstoffbedarf optimal zu decken und die Produktionseffizienz zu steigern.
  • Rebschnitt
    Schnittmaßnahmen an Weinreben zur Steuerung des Wachstums und der Ertragsmenge.
  • Reifendruckregelanlage
    Ein Reifendruckregelsystem dient zur Steuerung des Reifeninnendrucks.
  • Ressourceneffizienz
    Ressourceneffizienz meint die effiziente Nutzung von technisch-wirtschaftlichen (Personal, Betriebsmittel, Kapital, Wissen) und natürlichen Ressourcen (u.a. erneuerbare und nicht erneuerbare Primärrohstoffe, Energie, Luft, Wasser, Fläche) in Form von Roh-und Hilfssstoffen bei gleichbleibendem Nutzen (Produkt, Funktion).
  • RTK-geführte Lenksystem
    Landwirtschaftliche Technik, bei der Fahrspuren für Maschinen festgelegt werden, um Bodenverdichtungen außerhalb dieser Spuren zu minimieren (Regelfahrspurverfahren).
S
  • Schleppschlauchverfahren
    Technik zur bodennahen Ausbringung von flüssigen Düngemitteln mittels Schläuche, die die Gülle direkt auf den Boden bringen.
  • Schleppschuhverfahren
    Ähnlich dem Schleppschlauchverfahren, jedoch mit Schleppschuhen, die eine noch präzisere Ablage der Gülle ermöglichen.
  • Smart Meter
    Intelligente Messgeräte, die den Energieverbrauch in Echtzeit überwachen und analysieren.
  • Solarthermie
    Technologie zur Umwandlung von Sonnenenergie in thermische Energie zur Wärme- und Warmwasserbereitung.
  • Stickstoff- und phosphorreduzierte Phasenfütterung
    Fütterungskonzept, bei dem die Nährstoffzufuhr in bestimmten Phasen des Tierwachstums reduziert wird, um Umweltbelastungen zu minimieren.
  • Streifenanbau
    Landwirtschaftliche Methode, bei der verschiedene Kulturen in abwechselnden Streifen auf einem Feld angebaut werden, um Bodenerosion zu reduzieren, die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und Schädlingsbefall zu verringern.
  • Strip-Till-Verfahren
    Bodenbearbeitung, bei der nur schmale Streifen für die Aussaat vorbereitet werden, während der Rest des Bodens ungestört bleibt.
T
  • Teilflächenspezifische Ausbringung von Betriebsmitteln
    Zielgerichtete Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auf spezifische Teilflächen eines Feldes basierend auf deren individuellen Bedürfnissen.
  • Terrassen
    Stufenförmige, flache Flächen an Hängen, zur Erleichterung der Bewirtschaftung sowie Erosionskontrolle.
  • Thermische Sanierung
    Maßnahmen zur Verbesserung der Wärmedämmung eines Gebäudes, um den Energieverbrauch zu reduzieren.
  • Tiergesundheitsdienst
    Service bietet Landwirt:innen Beratung und Unterstützung bei der Gesunderhaltung ihrer Tiere, einschließlich Diagnosen und Behandlung von Krankheiten.
  • Trittsteinbiotop
    Kleinere, oft isolierte Lebensräume, die als „Trittsteine" die Vernetzung von größeren Biotopen fördern und die Biodiversität erhöhen, wie beispielsweise Totholz und Habitatbäume.
  • Trockensteinmauern
    Aus Steinen ohne Mörtel errichtete Mauern, die als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie zur Hangstabilisierung dienen.
U
  • Untersaat
    Das Aussäen einer zweiten Pflanzenart unter einer bestehenden Hauptfrucht, um den Boden zu schützen und die Bodengesundheit zu fördern.
  • Unterstockbegrünung
    Begrünung des Bodens zwischen den Reihen von Rebstöcken oder Obstbäumen, um Erosion zu verhindern und die Bodenstruktur zu verbessern.
Ü
  • Übermechanisierung
    Einsatz von zu vielen oder unnötig großen Maschinen in der Landwirtschaft, was zu Effizienzverlusten und höherem Ressourcenverbrauch führt.
V
  • Versiegelung
    Abdeckung von Bodenflächen mit undurchlässigen Materialien wie Beton oder Asphalt, wodurch die natürlichen Bodenfunktionen zerstört werden.
W
  • Wald-Wild-Verhältnis
    Ausgewogenheit zwischen der Waldfläche und der dort lebenden Wildtierpopulation zur Vermeidung von Überpopulationen und Schäden.
  • Wärmerückgewinnung
    Prozess, bei dem Abwärme aus Abluft oder Abwasser zurückgewonnen und wiederverwendet wird.
  • Wiesenraine
    Schmale, unbewirtschaftete Streifen entlang von Wiesen, die als Lebensraum für Wildtiere und Insekten dienen.
Z
  • Zwischenfrüchte
    Pflanzen, die zwischen Hauptkulturen angebaut werden, um den Boden zu verbessern, Erosion zu verhindern und Nährstoffe zu speichern.