Wie und in welchen Bereichen kann meine Gemeinde ressourceneffizienter werden?
Einen Überblick über die Inhalte der drei Themenfelder erhalten Sie auf den Projektpostern.
Nachhaltige Beschaffung
Nachhaltige Beschaffung umfasst die Beschaffung hochwertiger und umweltfreundlicher Produkte und Leistungen, die den Anforderungen von Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit entsprechen und bei deren Herstellung oder Einbringung soziale Standards (gerechter Lohn etc. eingehalten werde.
Die nachhaltige Beschaffung im öffentlichen Bereich bezieht sich auf die folgenden Elemente:
Büromaterial, Gartenbau, Graphisches Papier, Green Events, Hochbau, Tiefbau, Innenausbau, Beleuchtung, IT-Geräte, Lebensmittel, Mobilität, Möbel, Reinigung, Strom, Textilien, Winterdienst
Beispiele aus Österreich
- Eine nachhaltig beschaffene Schule – Gemeinde Altmünster
In Altmünster mussten zwei Schulen zusammengelegt werden, und so bestand die Notwendigkeit, das existierende Gebäude zu erweitern. Durch die Verwendung erhaltener Gebäudeteile im Neubau konnten Ressourcen gespart und Baurestmassen vermieden werden - Energiefressern den Strom abdrehen – Gemeinde Virgen
Die Gemeinde Virgen hat beschlossen, alte Haushaltsgeräte durch energiesparende auszutauschen. Sie unterstützt dabei die BürgerInnen mit einem Konstenzuschuss. - Ökoputzmittel für eine saubere Zukunft – Gemeinde Weiz
Gemeinde Weiz setzt seit etwa 15 Jahren auf ökologische Reinigung in öffentlichen Gebäuden.
Gemeindeübergreifende Kooperation
Gemeindeübergreifende Kooperationen sind Aufgaben im Wirkungsbereich jeder Gemeinde, welche von zwei oder mehreren Gemeinden gemeinsam anstatt nur von einer umgesetzt werden.
Benachbarte Gemeinden können durch interkommunale Zusammenarbeit die ständig steigenden Anforderungen der demografischen und finanziellen Entwicklung wirtschaftlicher und ressourceneffizienter meistern, beispielsweise durch den gemeinsamen Betrieb von Schulen, Betriebsgebieten, Tourismusverwaltungen etc.
Beispiele aus Österreich
- Ökoregion Kaindorf – gemein(de)sam für Ressourceneffizienz – Gemeinden Dienersdorf, Ebersdorf, Hartl, Hofkirchen, Kaindorf, Tiefenbach
Die Ökoregion Kaindorf wurde mit dem Ziel gegründet, als Vorbildregion für eine ökologisch und nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu wirken. Es wurden über 240 Projekte in den Bereichen Humusaufbau/Landwirtschaft, Bewusstseinsbildung und Kaufverhalten, Mobilität, Wohnbau/Sanierung, Heizen/Strom, Energiesparen, Tourismus, Wasser/Wind etc. durchgeführt. - „Quadrella“ – Kooperation im Quadrat – Gemeinden Bürs, Bludenz und Nüziders
Die Gemeinden schlossen sich zusammen, um das Betriebsgebiet „Quadrella“ zu gründen. Dadurch können bestehende Infrastruktureinrichtungen besser ausgenutzt und ein Beitrag zur flächeneinsparenden Raumentwicklung geleistet werden. - Bauhof stärkt Zusammenhalt – Gemeinden Aspach, Roßbach, Höhnhart, St. Veit
Die vier Gemeinden haben einen gemeinsamen Bauhof errichtet, wodurch Fläche eingespart wird. Weiters werden Maschinen, Fahrzeuge und Geräte gemeinsam und somit effizient genutzt.
Nachhaltige Flächennutzung
Flächennutzung wird definiert als „Nutzung einer größeren Fläche für bestimmte Zwecke“
Unter nachhaltiger Flächennutzung versteht man die Vermeidung zusätzlicher Bodenversiegelung in den Siedlungen sowie die Vermeidung von Zersiedelung.
Zum Beispiel durch:
- Vermeidung von Leerständen, Wiedernutzung/Umbau eines leerstehenden Gebäudes
- Revitalisierung von Ortskernen und versiegelten Grünflächen
- Mehrzwecknutzung bestehender Flächen z.B. alternative Dachflächennutzung (Begrünung, Stromerzeugung etc.)
Beispiele aus Österreich
- Treffpunkt Leerstand – Gemeinde Ottensheim
In der Gemeinde Ottensheim wurde das Ortszentrum revitalisiert und das Gemeindeamt neu eröffnet. Dabei wurde ein altes Gebäude erhalten und gleichzeitig eine offene Begegnungsmöglichkeit für die Bürgerinnen geschaffen. - „Spinnerei“ mit Mehrwert – Gemeinde Teesdorf
In der ehemaligen Bauwollspinnerei in Teesdorf, welche denkmalgeschützt ist, wurden 6 Wohnungen errichtet. Somit konnten weitere Ressourcen und Flächen eingespart werden. - Sonnengarten – Gemeinde Zell am See
Die Stadtgemeinde Zell am See setzt auf nachhaltige und zukunftsweisende Wohnbauten und sorgt so für eine möglichst geringe Bodenversiegelung. Für das Projekt „Sonnengarten Limberg“ erhielt die Gemeinde den ÖGUT Umweltpreis 2016.