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GemeindenProduzierende Wirtschaft

Zukunftsmodell Kreislaufwirtschaft

Bei einer Netzwerkveranstaltung für nachhaltige Beschaffung in Oberösterreich Anfang Oktober organisiert durch das SO:FAIR-Netzwerk stellte RFA-Geschäftsführer Andreas Van-Hametner den teilnehmenden Expert:innen und Interessierten das „Zukunftsmodell Kreislaufwirtschaft“ vor.

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Die Referent:innen der 1. SO:FAIR Netzwerkkonferenz; Bildnachweis: KlimabündnisOÖ_Cityfoto.at

SO:FAIR Vernetzungsveranstaltung in Linz

Die österreichweite SO:FAIR Initiative für sozial-faire und ökologisch-nachhaltige Beschaffung (www.sofair.at), lud am Freitag, den 4. Oktober zur ersten SO:FAIR Vernetzungsveranstaltung nach Linz. Gefolgt sind der Einladung rund 60 Personen aus ganz Österreich: Beschaffer:innen und Interessierte aus Gemeinden, Städten und von Organisationen und Initiativen. Zu Beginn präsentierten Karin Hiller (naBe Gesamtkoordinatorin im BMK) und Gerhard Weiner (naBe-Aktionsplan) unter dem Motto „Die öffentliche Hand zeigt`s vor!“ aktuelle Entwicklungen und Details zum Österreichischen Aktionsplan für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung. Deutlich wurde dabei, dass der Staat, inkl. öffentlicher Unternehmen ein zentraler Nachfrager in der österreichischen Volkswirtschaft ist, mit einem durchschnittlichen Beschaffungsvolumen von rund 70 Mrd. Euro bzw. 19% des BIP in den Jahren 2015 bis 2020. Mit dem österreichischen Aktionsplan für nachhaltige öffentliche Beschaffung setzt die öffentliche Verwaltung in Österreich wichtige Schritte auf dem Weg in eine klimaneutrale Verwaltung. Die naBe-Plattform ist als Servicestelle für nachhaltige öffentliche Beschaffung die erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um den naBe-Aktionsplan.

Zukunftsmodell Kreislaufwirtschaft

Andreas Van-Hametner hob dann die Bedeutung von kreislaufwirtschaftlicher Prinzipien für die nachhaltige Beschaffung hervor. Zu Beginn zeigte er eindringlich auf, warum eine Kreislaufwirtschaft aus ökologischen aber auch wirtschaftlichen Erwägungen heraus notwendig ist. Das aktuelle lineare Wirtschaftssystem hat zu einem multiplen ökologischen „Organversagen“ geführt. Der hohe Ressourcenverbrauch fordert Unternehmen und Standorte auch wirtschaftlich heraus (Stichwort Importabhängigkeiten). Das Zukunftsmodell der Kreislaufwirtschaft setzt hingegen auf vier wesentliche Prinzipien um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. 1. Den Einsatz von nachwachsenden statt endlichen Rohstoffen, 2. die intelligene Herstellung mit reduziertem Ressourceneinsatz, 3. die Verlängerung der Lebensdauer von Produkten, Komponenten und Infrastruktur sowie am Ende 4. das im Kreis führen von Materialien. Und diese vier Prinzipien gilt es auch bei jeder Vergabeentscheidung zu berücksichtigen. Und hier kommt die öffentliche Hand und vor allem auch die Gemeinden ins Spiel. Sie können in ihrem Wirkungsbereich Kreislaufwirtschaftsansätze leben. Vorreitergemeinden schaffen damit nicht nur ein positives Image, sondern erhöhen auch die Lebensqualität für Bewohner:innen und stärken die regionale Wertschöpfung und den Arbeitsmarkt.

Lieferketten und Good Practice

Markus P. Beham von der Universität Passau und der FU Berlin bereicherte im Anschluss die erste SO:FAIR Netzwerkveranstaltung mit seiner Expertise zum Europäischen und nationalen Lieferkettenrecht, wobei er sich hier vor allem auf die Chancen und Herausforderungen für Beschaffer:innen konzentrierte. Ein Blick über den Tellerrand ermöglichten Franziska Singer, Sustainability Trainerin aus München und Birte Detjen, Beschaffungsexpertin von der Stadt Bremen. Mit ihren eindrucksvollen Praxisbeispielen rundeten sie das Programm ab und trugen so zu einer gelungenen Veranstaltung bei.

(14.10.2024)

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