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Produzierende Wirtschaft

Circular Literacy. Zukunftskompetenzen für die Ressourcenwende

Circular Literacy bezeichnet die Fähigkeit, Kreislaufwirtschaft als Grundlage für nachhaltige Ressourcennutzung zu verstehen und anzuwenden. Mit Blick auf die aktuell drängenden Herausforderungen sind solche Zukunftskompetenzen für eine erfolgreiche Ressourcenwende unerlässlich. Circular Literacy beinhaltet ein umfassendes Verständnis für die Möglichkeiten und Grenzen von Recycling, Wiederverwendung, Reparatur und anderen Methoden zur Verlängerung der Lebensdauer von Produkten und Materialien.

Aus- und Weiterbildung für die Ressourcenwende

Die Integration von Circular Literacy in die Aus- und Weiterbildung ist entscheidend, nicht nur für Entscheidungsträger:innen in Unternehmen und Organisationen, sondern für alle Mitarbeiter:innen im Betrieb. Welche Kompetenzen braucht es konkret? Eine notwendige Voraussetzung ist ein Mindestmaß an Wissen zur Ressourcenwende, da nur Verständnis und Bewusstsein eine fundierte Beurteilung ermöglicht. Darüber hinaus ist Lösungskompetenz und Veränderungsbereitschaft wichtig, um bestehende Technologien und Handlungsweisen im Betrieb anzupassen und zu implementieren. Teamfähigkeit spielt eine wichtige Rolle, da die Kreislaufwirtschaft nur entlang der gesamten Wertschöpfungskette funktioniert und eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern erfordert. Angesichts der zunehmenden Komplexität von Nachhaltigkeitsthemen ist auch Kommunikationsfähigkeit unerlässlich.

Nachwuchs als Hoffnungsträger

Die Aus- und Weiterbildung von Lehrlingen ist von besonderer Bedeutung, da sie die Zukunft jedes Betriebs darstellen. Praxisnahe Ausbildung mit Projektarbeiten und die Einbindung in betriebliche Projekte sind wichtig. Erfahrene Mitarbeiter:innen können dabei ihr Wissen weitergeben, während junge Mitarbeiter:innen neue Perspektiven einbringen. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Kreislaufwirtschaft stellt auch einen wichtigen Aspekt des Employer Branding und kann bei der Rekrutierung von Lehrlingen helfen. Auch in der universitären Ausbildung wird der Breite der Kreislaufwirtschaftsthematik zunehmend Rechnung getragen. Im Fokus steht dabei der Wert der Ressourcen in Produkten und Infrastrukturen und dessen Erhalt. Nicht nur Recyclingthemen, sondern immer mehr auch die Verlängerung der Lebensdauer von Produkten und innovative Geschäftsmodelle werden dabei theoretisch und praktisch beleuchtet.

Tradition versus Innovation?

Eine Herausforderung in der Stärkung von Circular Literacy ist die Behäbigkeit von Bildungspolitik und Lehrplänen. Diese müssen agiler werden und sich schneller an neue Gegebenheiten anpassen. Denn Kreislaufwirtschaft als Innovation begriffen, die nicht nur an der Oberfläche kratzt, wird alles bestehende Umkremplen. Hier braucht es mehr Schwung und ein Überführen von Traditionen in die Moderne.

Management und Konsument

Auch im Management wird die gesamte Breite der Kreislaufwirtschaft betrachtet, die deutlich über das Recycling hinausgeht und dabei als Quelle für Innovation erkannt. Insgesamt stellt Circular Literacy eine wichtige Kompetenz für eine zukunftsfähige Gesellschaft dar. Auch Konsument:innen benötigen Circular Literacy, um die Vorteile kreislauffähiger Produkte und die hoffentlich transparenten Informationen zu verstehen.

Take Home Messages
  • Circular Literacy braucht es auf allen Ebenen eines Betriebes und der Wertschöpfungskette.
  • Wissen, Lösungskompetenz, Veränderungsbereitschaft, Team- und Kommunikationsfähigkeit sind die wichtigsten Tugenden.
  • Die Bildungspolitik muss agiler werden, um die Revolution der Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.
Fünftes Nationales Ressourcenforum
  • Dieser Text ist eine Zusammenfassung einer Paneldiskussion am Fünften Nationalen Ressourcenforum, welches im Mai 2023 in Salzburg stattfand.
  • Mehr Informationen zum Fünften Nationalen Ressourcenforum finden Sie hier.

(25.08.2023)

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