Nicht erst mit dem europäischen Green Deal – dem aktuellen Konzept der EU zur Eindämmung der Klimakrise – und dem flankierenden Kreislaufwirtschaftspaket setzen sich engagierte Akteure in Österreich und Europa für die Vision einer ressourcenschonenden Wirtschaft und Gesellschaft ein. (Stand: 2022)
Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
Beschluss neuer Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen mit Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates. Die Berichterstattungsvorschriften werden damit deutlich detaillierter und auf eine größere Gruppe Unternehmen ausgeweitet.
Österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie beschlossen
Im österreichischen Ministerrat wird am 7. Dezember 2022 die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie beschlossen. Damit setzt sich Österreich ambitionierte Ziele:
- Ziel 1: Reduktion des Ressourcenverbrauchs: Inländischer Materialverbrauch (DMC) bis 2030 auf maximal 14 Tonnen pro Kopf/Jahr senken & Material-Fußabdruck (MF) bis 2050 auf maximal 7 Tonnen pro Kopf/Jahr absenken
- Ziel 2: Steigerung der Ressourcenproduktivität um 50 Prozent bis 2030
- Ziel 3: Steigerung der Zirkularitätsrate auf 18 Prozent bis 2030
- Ziel 4: Reduktion des materiellen Konsums privater Haushalte um 10 Prozent bis 2030
Vorschlag zur Stärkung der Verbraucher beim ökologischen Wandel
Die Europäische Kommission veröffentlicht einen Vorschlag, mit dem die Verbraucherrechte gestärkt werden sollen. Konkret sollen diese angemessene Information über Haltbarkeit, Produktlebensdauer und Reparaturfähigkeit von Produkten vor dem Kauf zugänglich sein.
Vorschlag zur Überarbeitung der Bauprodukteverordnung
Die europäische Kommission schlägt eine Überarbeitung der Bauprodukteverordnung vor. Die Überarbeitung zielt darauf ab Bauprodukte einerseits sicherer und andererseits nachhaltiger (recyclingfähig, reparierbar, einfacher wiederaufbereitbar) zu gestalten.
Initiative für nachhaltige Produkte & Vorschlag Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte
Die Kommission legt ein Paket von Vorschlägen vor, um nachhaltige Produkte in der EU zur Norm zu machen. Die bestehenden Ökodesign-Regularien sollen auf ein breiteres Spektrum an Produkten geöffnet werden und die Anforderungen, die Produkte erfüllen müssen, sollen ausgeweitet werden. Neben Mindestkriterien für die Energieeffizienz ist die Integration von Kreislaufwirtschaftskriterien geplant. Zudem ist die Etablierung von digitalen Produktpässen geplant.
EU-Strategie für nachhaltige und zirkuläre Textilien
Die EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien durch die Europäische Kommission dient der Umsetzung des Europäischen Grünen Deals, des neuen Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft und der Industriestrategie. Sie soll den Sektor umweltverträglicher aber auch wettbewerbsfähiger machen.
Kreislaufwirtschaftspaket
Ein Maßnahmenpaket mit mehrere Initiativen, welches im Rahmen des Aktionsplans Kreislaufwirtschaft vorgeschlagen wurde, wird von der europäischen Kommission präsentiert. Es umfasst vier wesentliche Elemente:
- die Initiative für nachhaltige Produkte, einschließlich einer Überarbeitung der Ökodesignrichtlinie,
- die EU-Strategie für nachhaltige und zirkuläre Textilien,
- den Vorschlag für eine überarbeitete Bauproduktenverordnung und
- den Vorschlag zur Stärkung der Verbraucher beim grünen Übergang
Neue EU-Waldstrategie für 2030
Die EU-Waldstrategie wird als eine der Leitinitiativen des europäischen grünen Deals vorgestellt. Die Strategie legt eine Vision und konkrete Maßnahmen fest, um die Quantität und Qualität der Wälder in der EU zu verbessern und ihren Schutz, ihre Wiederherstellung und ihre Resilienz zu stärken.
Viertes Nationales Ressourcenforum
Das vierte Nationale Ressroucenforum findet als großes Vernetzungstreffen für Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz aufgrund der COVID-19-Pandemie erstmals hybrid statt.
FTI Initiative Kreislaufwirtschaft
Start der mehrjährigen FTI Initiative Kreislaufwirtschaft zur Unterstützung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben.
Masterplan Rohstoffe
Präsentation des österreichischen Masterplans Rohstoffe 2030 der folgende drei rohstoffpolitischen Dimensionen behandelt:
- Versorgung aus heimischen Quellen,
- Versorgung aus internationalen Zulieferquellen und
- intelligente Produktion, Kreislaufwirtschaft sowie neue wertschöpfende Technologien und Produkte.
nAbe Aktionsplan
Beschluss des aktualisierten Aktionsplans für nachhaltige öffentliche Beschaffung für Österreich.
EU-Taxonomie-Verordnung
Die beschlossene EU-Taxonomie-Verordnung dient der Ausrichtung der europäischen Kapitalströme zur Unterstützung des Ziels der Klimaneutralität durch die Fokussierung auf nachhaltige Investitionstätigkeiten. Die Verordnung klassifiziert dafür, welche Tätigkeiten als nachhaltig angesehen werden (weil sie das gemeinsame Ziel der Klimaneutralität unterstützen).
Investitionsplan Green Deal
Vorstellung des Investitionsplans für den europäischen Grünen Deal und des Mechanismus für einen gerechten Übergang.
GACERE
Gründung der Global Alliance on Circular Economy and Resource Efficiency (GACERE) als eine Allianz von Regierungen, die sich für die globale Entwicklung einer gerechten, nachhaltigen und ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft einsetzen.
Vom Hof auf den Tisch
Vorstellung der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ mit dem der Wandel bei der Erzeugung und beim Konsum von Lebensmitteln in Europa herbeigeführt werden soll. Damit soll der ökologische Fußabdruck des europäische Lebensmittelsystems reduziert sowie die Krisenfestigkeit und Generationengerechtigkeit erhöht werden.
EU-Biodiversitätsstrategie
Vorstellung der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 zum Schutz der fragilen natürlichen Ressourcen unseres Planeten.
Aktionsplan Kreislaufwirtschaft
Die Europäische Kommission veröffentlicht einen neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft „Für ein saubereres und wettbewerbsfähigeres Europa“ und damit einen der bislang umfassendsten Entwürfe um Europas Wirtschaft von Linearität zu Zirkularität zu transformieren mit drei inhaltlichen Blöcken:
- das Design nachhaltiger Produkte,
- der Stärkung der Position von Verbrauchern und
- dem Kreislaufprinzip in Produktionsprozessen.
Initiative Neues Europäisches Bauhaus
Die Initiative Neues Europäisches Bauhaus soll die Kreislaufwirtschaftsambitionen im Baubereich auch um eine kulturpolitische Perspektive ergänzen und zielt deshalb neben Klimaneutralität auch auf Ästhetik und Inklusivität.
Europäische Industriestrategie
Europäische Kommission legt die europäischen Industriestrategie für eine zukunftsträchtige und wettbewerbsfähige europäische Wirtschaft vor. Diese Strategie fokussiert Klimaneutralität, Digitalisierung und Resilienz.
Drittes Nationales Ressourcenforum
Das Ressourcen Forum Austria veranstaltet zum dritten Mal das biennale Nationale Ressourcenforum in Salzburg.
Bioökonomiestrategie
Die Bioökonomiestrategie für Österreich wird beschlossen.
Einwegkunststoff-Richtlinie
Mit der europäische Richtlinie über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt wurde unter anderem ein Verkaufsverbot von bestimmten Einwegkunststoffartikeln, eine Kennzeichnungspflicht sowie eine erweiterte Herstellerverwantwortung beschlossen.
Europäischer grüner Deal
Der „europäische Grüne Deal“ wird von der Europäischen Kommission vorgestellt. Er solle die Europäische Union bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Umweltschutz-Strategie, sondern auch um eine Wachstumsstrategie (wie die Vorgänger Europa 2020 und Lissabon).
EU-Kunststoffstrategie
Die europäische Kommission veröffentlich die europäische Strategie für Kunststoffe als wesentlichen Teil des Kreislaufwirtschaftpakets.
EU-Kreislaufwirtschaftspaket
Mit dem Kreislaufwirtschaftspaket fixiert die Europäische Kommission unter anderem neue verbindliche Recyclingziele für Siedlungs- und Verpackungsabfälle sowie vereinheitliche Methoden und Regeln für die Berechnung der Fortschritte.
Zweites Nationales Ressourcenforum
Das zweite Nationales Ressourcenforum findet in Salzburg statt.
Donut-Ökonomie
Kate Raworths Buch Donut-Ökonomie wird veröffentlicht, in dem sie einen Gegenentwurf zur aktuellen Ökonomie vorlegt. Sie bezieht sich dabei einerseits auf die planetaren Belastungsgrenzen, andererseits auf soziale Grenzen und verortet in der Berücksichtigung dieser Grenzen den sicheren und gerechten Handlungsraum für eine menschliche Zivilisation.
Agenda 2030
Die Agenda 2030 mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) tritt in Kraft.
Erstes Nationales Ressourcenforum
Mit dem ersten Nationalen Ressourcenforum startet das Ressourcen Forum Austria in die Vernetzung der wichtigsten Stakeholder aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik für die gemeinsame Aufgabe der Ressourcenwende.
EU-Kreislaufwirtschafts-Aktionsplan
Die Europäische Kommission verabschiedet unter dem Titel „Closing the loop“ den ersten Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft mit konkreten Maßnahmen von Produktion, Konsum, bis hin zur Abfallwirtschaft.
REAP
Der österreichische Ressourceneffizienz-Aktionsplan (REAP) legt erstmals nationale Ziele zur Steigerung der Effizienz bei der Nutzung natürlicher Ressourcen fest.
Leitinitiative und Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa
Die EU-Kommission veröffentlich die Leitinitiative „Ressourcenschonendes Europa“ als einer der sieben Leitiniativen der EU-Strategie sowie einen Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa. Ziel ist die Abkopplung von Ressourcennutzung und Wirtschaftswachstums.
Towards the Circular Economy
Die Ellen MacArthur Foundation veröffentlicht den wegweisenden Bericht „Towards the Circular Economy”.
Performance Economy
Walter Stahel veröffentlicht “the performance economy”, in der er seine Vision einer Wirtschaft, in der statt Waren, Nutzen aus der Verwendung einer Ware verkauft wird. Die Idee dahinter ist, dass Verbraucher nicht Produkte an sich nachfragen, sondern den Nutzen („performance“), den diese Produkte und Dienstleistungen bieten.
EU Abfallrahmenrichtlinie
Per Richtlinie macht die Europäische Union den Mitgliedsstaaten Vorgaben zur Setzung von Maßnahmen in der Abfallgesetzgebung mit dem Ziel einen Übergang zur Kreislaufwirtschaft zu forcieren.
International Resource Panel/UNEP
Das International Panel for Sustainable Resource Management wird unter dem Dach der UNEP gegründet. Es soll den wissenschaftlichen Kenntnisstand über die Folgen der globalen Nutzung von Ressourcen zusammentragen, Politik und Öffentlichkeit informieren und zum internationalen Wissensaustausch beitragen.
Cradle to Cradle
Michael Braungart und William McDonough veröffentlichen “Cradle to Cradle: Remaking the Way We Make Things”. Braungart und McDonough skizzieren darin den Ansatz einer durchgängigen Kreislaufwirtschaft, in der die Bestandteile aller Produkte nach der Nutzung entweder im biologischen Kreislauf vollständig abgebaut, oder im technischen Kreislauf kontinuierlich wiederverwertet werden.
ISO 14001
Die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 wird erstveröffentlicht und ist seitdem der Standard für Umweltmanagementsysteme.
UFI
Das Förderinstrument Umweltförderung im Inland (UFI) wird ins Leben gerufen und ist seitdem eines der zentralen Förderungsinstrumte auf Bundesebene für betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz.
EMAS
Per Verordnung wird das für Unternehmen freiwillige Eco Management and Audit Scheme (EMAS) ins Leben gerufen.
Brundtland-Bericht
Der Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung prägt den Begriff der nachhaltigen Entwicklung