Kreislaufwirtschaft & Ressourceneffizienz in der produzierenden Wirtschaft

Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft in der produzierenden Wirtschaft (Symbolbild); Bildnachweis/Illustration: RFA/Chiara Vercesi
Produzierende Wirtschaft

Effizientes Wirtschaften in Kreisläufen

Ressourceneffizientes Produzieren in Kreisläufen ist nicht nur für die Umwelt gut, sondern eine wirtschaftliche Chance für österreichische Betriebe und Zeichen einer zukunftsgewandten innovativen Wirtschaft.

Neben den ökologischen Problemen des zu hohen Ressourcenverbrauchs, führt dieser auch zu wirtschaftlichen Problemlagen für die produzierende Wirtschaft. Kreislaufwirtschaft und die Steigerung der Ressourceneffizienz stellen deshalb eine wirtschaftliche Chance dar.

Hoher Materialkostenanteil im verarbeitenden Gewerbe

Neben den ökologischen Problemen des zu hohen Ressourcenverbrauchs, bringt dieser auch wirtschaftliche Problemlagen für die produzierende Wirtschaft einher. Im Schnitt betragen die Materialkosten in produzierenden Betrieben über 40 %. Deutsche Zahlen gehen sogar von einer Zunahme der Materialkostenanteile im verarbeitenden Gewerbe in den letzten Jahrzehnten aus. Über die Branchen hinweg stellen die Materialkosten damit zumeist den größten Kostenblock dar und sind von weitaus größerer Bedeutung als die Energiekosten (auch wegen hidden costs wie Entsorgung, Transport).  

Preisschwankungen, Versorgungsunsicherheiten und Knappheiten

Zudem sind Unternehmen von schwankenden Rohstoffpreisen, Versorgungsunsicherheiten und Knappheiten betroffen. Auf den internationalen Rohstoffmärkten kommt es immer wieder zu starken Preisschwankungen. Diese beeinflussen Wettbewerbsfähigkeit, Marge und Kapitalbindung der Unternehmen stark. Rohstoffe werden zunehmend knapper und die Versorgungssicherheit sinkt. Die Adressierung der Materialkosten über Effizienzsteigerungen und Kreislaufschließungen ist sowohl aus betrieblicher, wie volkswirtschaftlicher und umweltpolitischer Sicht sinnvoll 

Wettbewerbsvorteil Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft

Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen steigert daher nicht nur das Unternehmensimage, sondern ist ein Schlüssel um Kosten und Kostenrisiken für Betriebe zu senken, Abhängigkeiten vom Rohstoffmarkt zu mindern, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und Ausdruck einer innovativen Wirtschaft. Schätzungen aus Deutschland gehen branchen- und größenabhängig von Einsparungspotenzialen zudem von bis zu 20% des bislang eingesetzten Materials bzw. von einer Steigerung der Umsatzrendite von 2% durch effizienteren Ressourceneinsatz aus. Auch ein Großteil der Produktionsbetriebe schätzt selbst, dass die Sparpotenziale noch nicht ausgeschöpft sind. Viele Betrieben wollen einen Beitrag zum Ressourcenschutz leisten, gerade kleinere Betriebe haben aber oft keine Ahnung wie sie Maßnahmen im eigenen Unternehmen konkret umsetzen sollen. Verunsichert in Bezug auf den eigenen Handlungsbedarf nehmen sie die Ressourcenwende nicht als Chance wahr.  

Ressourcenwende in der produzierenden Wirtschaft

Für produzierende Betriebe bedeutet die Ressourcenwende: Die Absage an bestimmte Rohstoffe und Technologien (Refuse), einen geringeren Material- und Energieverbrauch (Reduce), das verstärkte im Kreislauf-Halten der Ressourcen durch die Verlängerung der Produktlebensdauer (Repair, Refurbish, Remanufacture), die Wiederverwendung von Produkten (Reuse) und den Verbleib der Ressourcen im Wirtschaftskreislauf durch Recycling (Recycle). Dafür braucht es vor allem die Transformation bestehender Konsum- und Produktionsmuster sowie deren Abbild in Geschäfts- und Verkaufsmodellen (Rethink).  

Start der Ressourcenwende im Betrieb

  1. Analyse und Wissen: Kenntnis erlangen, wo steckt Material auf allen Prozessstufen drin? Was kosten diese? Wo habe man selbst Einflussmöglichkeiten?  
  2. Chance: Das Thema Ressourcen auf Geschäftsführerebene heben und klarstellen, dass es sich um ein Thema des strategischen und Innovations-Managements handelt und nicht nur um ein Umweltthema  
  3. Verantwortung: Verantwortlichkeiten im Betrieb für das Thema klären 
  4. Kommunikation & Akzeptanz: Mitarbeiter einbinden und Bewusstsein für die Relevanz eines effizienten Umgangs mit Ressourcen erhöhen 
  5. Kreativität bei Lösungsentwicklung: erprobte Instrumente und Werkzeuge verwenden, Blick von außen zulassen ggfs. durch externe Beratung, interne Vorschläge forcieren und bei der Maßnahmenentwicklung Schwerpunkte setzen 

Veranstaltungen für die produzierende Wirtschaft

Alle Veranstaltungen zeigen

Ressourcen Fakten

46%

durchschnittlicher Materialkostenanteil im verarbeitenden Gewerbe Quelle: RiskRe/RFA

73%

der Betriebe schöpfen Effizienzpotenziale nicht aus Quelle: VDI ZRE

9,7%

Anteil der Kreislaufwirtschaft in Österreich Quelle: ARA/Circle Economy 2019

Mit freundlicher Unterstützung von: