Handlungsempfehlungen & Vorteile

Was nach dem Check zu tun ist!

Aller Anfang ist schwer. Diese ersten Schritte können Gemeinden aber setzen, um das Ziel einer effizienten Kreislaufwirtschaft anzugehen. Denn nur wer wagt, gewinnt (die Zukunft):

  1. Bewusstsein schaffen durch Information und Bildung: Was Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft bedeuten und welche Potenziale sich dadurch bieten, muss in der Gemeinde, bei Mitarbeiter:innen, unter Bürger:innen sowie Betrieben bekannt gemacht werden. Deshalb braucht es zum einen zielgerichtete Information und Kommunikation zum Thema hin zu den Bürger:innen, aber auch Weiterbildungsmöglichkeiten für Gemeindemitarbeiter:innen.
  2. Status Quo detailliert analysieren: Um sich ein Ziel zu setzen, braucht es Kenntnis über den Status Quo. Deshalb muss der nächste Schritt auf dem Weg zur kommunalen Kreislaufwirtschaft die Bestandsaufnahme in den ausgewählten Handlungsfeldern sein. Der Ressourcen Check ist dabei ein erster qualitativer Schritt und eine Orientierung zur Prioritätensetzung. Nun braucht es eine zielgerichtete Datenerhebung zur Konkretisierung von Maßnahmen und für Beschlüsse im Gemeinderat.
  3. Ziele definieren: Auf Basis dieser Daten muss sich in einem demokratischen Prozess die Gemeinde spezifische Ziele zur Umsetzung von Kreislaufwirtschaftsmaßnahmen und zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs setzen. Im Besten Fall gibt sich die Gemeinde (alleine, oder in der Region mit anderen Gemeinden) eine Vision mit Strategie und klaren Zielen. Die Gemeinde muss zudem die für sie relevanten Themen identifizieren und definieren, welche Kriterien für sie wichtig für die Auswahl (Umweltgefährdung, Mengen, Knappheit, Wertschöpfung, etc.) sind..
  4. Netzwerk(e) bilden und Kooperation suchen: Alle Akteure in der Gemeinde, die sich für das Thema Kreislaufwirtschaft einsetzen, werden vernetzt und unterstützen beim Aufbau einer Plattform. Netzwerke müssen sowohl nach innen geknüpft werden (Stichwort: Bürger:innenbeteiligung), als auch nach außen mit anderen Gemeinden und Regionen. Da viele Stoffkreisläufe nur in gemeindeübergreifender Zusammenarbeit bearbeitet werden können, suchen die Gemeinden die Kooperation in Verbänden, Vereinen und bestehenden Strukturen und tauschen sich zu Erfahrungen und Initiativen aus – auch grenzüberschreitend.
  5. Vorangehen: Die Gemeinde geht in den ressourcenrelevanten Handlungsfeldern als Vorbild und Impulsgeber voraus. Sofern möglich wird ein(e) eigene(e) Koordinator:in als zentrale Schnittstelle entweder allein oder von mehreren Gemeinden für die Region etabliert und die geplanten Maßnahmen werden budgetär festgehalten.
  6. Unterstützen: Pilotprojekte der regionalen Wirtschaft sowie von Bürger:innen werden von der Gemeinde gefördert.
  7. Erfolge kommunizieren und feiern! Das Wissen über erste Erfolge motiviert für weitere Aufgaben. Deshalb müssen diese offensiv kommuniziert – und am Besten gefeiert werden. So machen Sie auch andere Gemeinden auf Ihre Erfolge aufmerksam! Evaluieren Sie zudem laufend Ihre Aktivitäten. Dazu kann auch der Ressourcen Check verwendet werden.

Vorteile kommunaler & regionaler Kreislaufwirtschaft

Welche Vorteile haben Kommunen und Regionen durch ihre Aktivitäten für eine effiziente Kreislaufwirtschaft?

Gemeinden bietet eine aktive Rolle für die Ressourcenwende neben dem Umwelt- und Klimaschutz zusätzlich die Vorteile eines überregional ausstrahlenden positiven Images, mehr Lebensqualität sowie verstärkte regionale Wertschöpfung samt positiver Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt.

  • Aktiver Umwelt- und Klimaschutz: Sie können ihren Ressourcenverbrauch, den Ressourcenverbrauch ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen reduzieren und so konkret die Knappheit von Ressourcen minimieren und aktiv zum globalen Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Sie helfen dadurch bei der Lösung eines globalen Problems.
  • Wertschöpfung und Arbeitsplätze: Zunehmend tritt neben den Umweltschutz das Argument lokaler Wertschöpfung samt Arbeitsplätzen und Standortattraktivität. Die geringere Abhängigkeit von Importen und das stärkere Setzen auf regionale Rohstoffe stärkt die regionale Wertschöpfung. Dienstleistungen rund um Wiederverwenden, Reparieren und Aufbereiten stützen den regionalen Arbeitsmarkt.
  • Vorreiterrolle bringt positives Image: Für engagierte Gemeinden bietet sich die Möglichkeit zur Vorreiterrolle. Dies kann Image und Wahrnehmung der Gemeinde über die eigene Region hinaus verbessern.
  • Lebensqualität und geschützte Umwelt: Durch Ansätze und Aktivitäten zur Unterstützung einer lokalen  Kreislaufwirtschaft reduzieren die Gemeinden und Regionen Abfälle und sonstige Umwelteinwirkungen, damit auch das Umweltgefährdungspotenzial und erhöhen so die Lebensqualität für ihre Bürgerinnen und Bürger.

Als strategische Weiterentwicklung der Gemeinden ist eine Ausrichtung hin zu einer Kreislaufwirtschaft deshalb von zentraler Bedeutung.  Ohne die Verankerung von Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft in der Region können die globalen Umweltprobleme nicht gelöst werden. Wir brauchen aber die Ressourcenwende – für die Zukunft unserer Wirtschaft und Gesellschaft, für die Zukunft unserer Erde!