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Produzierende Wirtschaft

Kunststoff-Lebenszyklus in der Praxis

Der Werkstoff Kunststoff steht beim Übergang zur Kreislaufwirtschaft aktuell wie kein anderer im politischen und gesellschaftlichen Fokus. Kunststoffe sind einerseits allgegenwärtig, fast keine Branche und kein Gesellschaftsbereich kommt ohne ihn aus. Kunststoff hat heute viele andere Materialien ersetzt, weil er formbarer, einfacher verarbeitbar, billiger und leichter ist.

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Kunststoff ist allgegenwärtig (Symbolbild); Bildnachweis: pixabay.com

Wandel zur zirkulären Ökonomie

Andererseits stellen unzureichendes stoffliches Recycling, Littering, Mikroplastik sowie die Endlichkeit des Erdöls aktuell global für den Kunststoffbereich (noch) ein Problem dar. Eine Vielzahl europäischer und österreichischer Regelungen zum Wandel zur zirkulären Ökonomie betreffen deshalb besonders den Kunststoffbereich.

Welche Auswirkungen dies auf die unternehmensinternen Prozesse, Kooperationsbeziehungen, Geschäftsmodelle und Produkte haben wird, war Thema eines Webinars am 25. Juni 2020 im Rahmen des Projekts Materialeffizienzlabor beauftragt durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und wird organisiert von der STENUM GmbH und dem Ressourcen Forum Austria mit der ITG Salzburg, der Industriellenvereinigung Salzburg, der Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der Wirtschaftskammer Salzburg sowie dem Kunststoff-Cluster und Cleantech- Cluster.

Dieses Webinar wurde finanziert durch das:

Take Home Messages
  • Ziel Ressourcenwende: Ressourcenschonendes Wirtschaften mit hoher Wertschöpfung
  • Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz und Bioökonomie sind einander beeinflussende Lösungsansätze
  • Hoher Ressourcenverbrauch ist ökologisches Problem aber auch ökonomisches Herausforderung: Ressourcenknappheit, Preisschwankungen und hohe Materialkosten
  • Neuer Ressourcen Check bietet Möglichkeit zur Identifikation von Effizienzpotentialen
  • Für Bewertung von Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleitungen ist nur eine gesamthafte Betrachtung entlang des Lebenszyklus sinnvoll (LCA): Errichtung – Betrieb – Entsorgung
  • LCA bewertet neben THG-Emisionen weitere Umweltauswirkungen, aber keine eindeutig gesamthafte Umweltbewertung möglich – (betriebliche) Wertediskussion notwendig. Klimaneutralität langfristig notwendig und nur auf Basis von Lebenszyklusanalysen nachweisbar. LCA zeigt hohe Bedeutung der Gebrauchsphase für Umwelt- und Ressourcenschutz – Bewusstsein und Information bei KonsumentInnen zentral.
  • Österreich: konsumbasierte Emissionen liege etwa 50-60% über territorialen Emissionen
  • Kunststoffe in Abfällen stellen bedeutenden Mengenstrom als Wertstoff dar – Potentiale noch nicht ausgeschöpft. Österreich hat technologische Vorreiterrolle, bei Forschung wie auch Sortier-/Recyclingtechnologien

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Webinarbericht „Kunststoff-Lebenszyklus in der Praxis“
pdf 829,39 kB Download

(01.07.2020)

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