Projekt Materialeffizienzlabor

Das Materialeffizienzlabor war ein Projekt des Ressourcen Forum Austria und der Stenum GmbH zur Förderung der Ressourceneffizienz in österreichischen Unternehmen, beauftragt durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie vertreten durch die Kommunalkredit Public Consulting GmbH. Das Projekt „Materialeffizienzlabor“ wurde initiiert um Pilotunternehmen bei der Steigerung der Ressourceneffizienz zu unterstützen.

Unter dem Begriff „Ressourceneffizienz“ ist die Effizienzsteigerung aller eingesetzten Roh- und Hilfsstoffe (inkl. Chemikalien), sowie die eingesetzte Energie und das Wasser entlang des gesamten Produktlebenszykluses zu verstehen, da eine Optimierung immer nur ganzheitlich sinnvoll ist. In diesem für Unternehmen kostenfreien Projekt wurden relevante Ressourceneffizienzpotentiale identifiziert und umgesetzt. Zusätzlich soll die Vernetzung zwischen Unternehmen angeregt zum Thema Materialeffizienz und der Erfahrungsaustausch gefördert werden.

Unser Verständnis von „Ressourceneffizienz“

Im Rahmen des Materialeffizienzlabors verstehen wir unter Ressourceneffizienz die effiziente Nutzung von technisch-wirtschaftlichen (Personal, Betriebsmittel, Kapital, Wissen) und natürlichen Ressourcen (u.a. erneuerbare und nicht erneuerbare Primärrohstoffe, Energie, Luft, Wasser, Fläche) in Form von Roh- und Hilfssstoffen bei gleichbleibendem Nutzen (Produkt, Funktion). Strategien dafür können zB eine optimierte Konstruktion, ressourcenschonendes Produktdesign, Leichtbauweise, die Optimierung der Produktionsprozesse oder auch die Verminderung von Ausschuss sein. Ressourceneffizienz reduziert betriebliche Materialkosten, erhöht so die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und ist Zeichen einer innovativen Wirtschaft.

Projektergebnisse

In der ersten Projektphase wurde ein Ressourcen Check entwickelt um produzierende Unternehmen bei der Identifikation von Potenzialen zur Steigerung der Ressourceneffizienz entlang des gesamten Produktlebenszyklus zu unterstützen. Der Check richtet sich an MitarbeiterInnen und BeraterInnen, die Einblick in den gesamten Produktionsprozess und idealerweise Vorkenntnisse in den Bereichen Prozessoptimierung, Managementsysteme und Lebenszyklusbetrachtungen sowie Erfahrungen in der Anwendung von Stoff- und Energiebilanzen aufweisen. Für die Erleichterung der Anwendung des Ressourcen Checks wurde ein Handbuch entwickelt, dass unterstützende Informationen in Hinblick auf die Anwendung, die Auswertung und Hintergrundinformation zu den Fragenblöcken darstellt.

In der zweiten Projektphase wurden 10 Potenzialanalyen mit produzierenden Unternehmen durchgeführt. Für jedes Unternehmen wurde ein Bericht erstellt und mit dem Unternehmen besprochen. Im Bericht wurden u.a. die Beobachtungen dokumentiert und Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz dargestellt. In Summe wurden bei den 10 teilnehmenden Unternehmen 87 Maßnahmen identifiziert. Dazu wurden teilweise Messungen durchgeführt und einfache Anlagenmodelle erstellt. 82% dieser Maßnahmenvorschläge entfallen auf Produktionsprozesse und davon wiederum wurden 58% im Bereich von stofflichen Ressourcen identifiziert. Dazu zählen beispielsweise die Reduktion des Materialeinsatzes durch Verlängerung der Produktlebensdauer, die Reduktion des Einsatzes von beispielsweise Chemikalien durch Prozessänderung oder die Verlängerung von Standzeiten durch zusätzliche Maßnahmen. Dem Bereich Nebenprodukte wurden die Minimierung der Reststoffmengen durch beispielsweise internes Recycling von Kunststoffabfällen und Rückführung in den Prozess zugezählt. Auf den Bereich Emissionen (Abwasser) entfallen in Summe 1% der identifizierten Maßnahmen, und dabei vor allem Maßnahmen zur Reduktion von Abwassermengen. 41% der Maßnahmen entfallen auf den Bereich der Energie. Beispiele für Maßnahmen sind die Optimierung der Prozessführung (Luftmengen, Temperaturen, Drücke), Optimierung des Materialzuschnitts und der Logistik, die getrennte Sammlung und Verwertung von Produktionsabfällen und der Austausch von einzelnen Apparaten. Potenziale im Bereich der Unternehmensorganisation und des Produktlebenszyklus umfassen die Bildung von Kennzahlen, das Monitoring und Controlling, das betriebliche Vorschlagswesen, die Auswahl von Chemikalien in der Beschaffung, und das Risikomanagement.

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Verteilung der erkannten Verbesserungspotenziale im Bereich der Ressourceneffizienzsteigerung; Bildnachweis: RFA

Auf Basis der identifizierten Maßnahmen in den teilnehmenden Unternehmen wurden Handlungsfelder für die Labor- und Netzwerkphase identifiziert. Es wurden Themen für gemeinsame Workshops identifiziert und diese mit Partnern durchgeführt sowie laufend die teilnehmenden Betriebe inhaltlich betreut.

Flankierend wurde im Rahmen des Projekts eine Reihe von Kommunikationsmaßnahmen zur Schaffung von Bewusstsein für das Thema Ressourceneffizienz durchgeführt. Abschließend wurden Strategien und Vorschläge zur weiteren Ausrollung des Themas Ressourceneffizienz erarbeitet um eine kritische Masse an Unternehmen für das Thema zu erreichen. Dazu gehören die Weiterentwicklung des Ressourcen Checks in eine webbasierte Lösung, eine Ausweitung der Potenzialanalysen, die Schulung von BeraterInnen sowie eine eigene Kampagne zur Bewusstseinsbildung von Betrieben für Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft.

Ressourcen Check für Betriebe

m Rahmen des Projekts Materialeffizienzlabor wurde ein Ressourcen Check entwickelt. Dieser unterstützt produzierende Unternehmen bei der Identifikation von Potenzialen zur Steigerung der Ressourceneffizienz entlang des Produktlebenszyklus.

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Ressourcen Check für Betriebe