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Gemeinden

Betonrecycling beim Neubau der Volksschule Anif

Zusammenfassung

Die Volksschule aus den 1970er Jahren entsprach sowohl energetisch als auch pädagogisch nicht mehr den Anforderungen des 21. Jahrhunderts. Sorgfältiges Abwägen brachte zutage, dass ein Neubau sinnvoller ist, als eine umfassende Sanierung und Adaptierung der Räume. Als e5-Gemeinde war man jedoch darauf bedacht, ein Gebäude zu errichten, dass sowohl ressourcenschonend als auch energieeffizient wird. So wurde der Neubau neben dem Altbau errichtet und der Beton für den Neubau an Ort und Stelle recycliert.

Anif

Gemeinde

4.000

Einwohner:innen

2021/2022

Projektumsetzung:

Handlungsfeld & Kreislaufwirtschaftsprinzip

Kreislauffähig Bauen & Böden effizient nutzen

Handlungsfeld

Im Kreis führen!

Prinzip

Ergebnisse

  • Kein Abbau von Primärmaterial für die Kiesgewinnung aufgrund der Verwendung von Recyclingmaterial notwendig!
  • Das Recyclingmaterial wird dort gewonnen, wo es auch gebraucht wird. (Der Einsatzradius von der Baustelle und der Aufbereitungsanlage in Sulzau liegt derzeit bei rund 30km)
  • Die Verwendung des RC-Betons ist kostenneutral, denn es entstanden keine Mehrkosten gegenüber konventionellem Beton.
  • Das optische Erscheinungsbild ist hervorragend. Die Betonoberfläche ist feiner in der Oberflächenstruktur.
  • Die Alte Schule lebt in der neuen Schule weiter.

Das gewonnene Abbruchmaterial (recycle) wird auch dort wieder verwendet, wo es ursprünglich verbaut war.  „Die Wand wird wieder zur Wand“  – ein Downcycling findet dabei nicht statt.

Die Verwendung von RC-Beton bei der Volksschule Anif wurde vom Forschungsprojekt CiCo initiiert und begleitet. Ansprechperson bei der Salzburg Wohnbau, dem durchführenden Bauträger des Projekts ist Herr Dr. Roland Wernik.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.salzburg-wohnbau.at/forschungsprojekt-cico-geht-in-naechste-stufe/

Recyclingbeton in Anif
Recyclingbeton in Anif; Bildnachweis: Salzburg Wohnbau GmbH
Recyclingbeton in Anif
Recyclingbeton in Anif; Bildnachweis: Salzburg Wohnbau GmbH
Recyclingbeton in Anif
Recyclingbeton in Anif; Bildnachweis: Salzburg Wohnbau GmbH
Handlungsempfehlungen
  • Grundsatzentscheidung: politischen Konsens in der Gemeinde für ressourcenschonendes Bauen schaffen. Im Vorfeld muss Überzeugungsarbeit geleistet werden bzw. Vorurteile widerlegt werden. (Die Ängste/Vorurteile waren: Mehrkosten beim Beton, befürchtete Qualitätsmängel wegen der Verwendung von Recyclingmaterial zB Risse, Statik)
  • Rückbau: Der reine Betonabbruch wurde Vorort auf der Baustelle von diversen Störstoffen getrennt. Dieser wurde dann nach Sulzau zur Wiederaufbereitungsanlage der Fa. Deisl gebracht. (Derzeit gibt es in Österreich leider nur sehr wenige Rückbauanlagen die RC-Beton aufbereiten können – im Gegensatz zur Schweiz wo Recyclingbeton seit Jahren erfolgreich verbaut wird) Die LKWs die das Abbruchmaterial von Anif nach Sulzau brachten, fuhren bei der Rückfahrt Material zum Betonwerk nach Hallein, somit entstanden keine LKW-Leerfahrten.
  • Wiedereinbau: Der RC-Beton wurde von der Baufirma RHZ eingebaut. Die Verarbeitung wurde von der BVFS begleitet. Insgesamt wurden 3.065m³ Ortbeton (~7.356 Tonnen) verbaut. Davon wurden 984m³ RC-Beton sprich ~2.361,6 Tonnen eingebaut. Der Anteil RC-Beton beträgt 32,1% vom gesamten Ortbeton bei der VS Anif. Die Bereitschaft der beteiligten Firmen (Baufirma RHZ, Rückbau Fa. Moosleitner, Statik Quercraft) war sehr hoch. Dadurch konnte auch schlussendlich dies reibungslos umgesetzt werden.

Kontaktdaten für Rückfragen

Gabriella Leitner-Gehmacher Bürgermeisterin Gemeinde Anif
https://www.anif.salzburg.at buergermeisterin@gemeindeanif.at

Praxisbeispielsammlung finanziert von:

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